Wer eine Schwalben Nisthilfe aufhängen möchte, muss sich zwischen Rauch- und Mehlschwalben entscheiden, da diese unterschiedliche Nisthilfen benötigen. Rauchschwalben nisten eher im Inneren von Stallgebäuden und bringen ihr Nest zwischen Balken und Boden an, während Mehlschwalben ihr Nest unter dem Dachüberstand bauen. Das Nest der Rauchschwalbe ist offen, das der Mehlschwalbe geschlossen und mit einem kleinen Einflugloch versehen.
Nestbau von Schwalben
Der Nestbau der Schwalben ist sehr charakteristisch für sie. Sie bauen ihre Nester an schlecht zugänglichen Stellen als Schutz vor Nesträubern. Das Material für das Nest klebt die Schwalbe mit ihrem Speiche zusammen, der ein entsprechendes Klebevermögen besitzt. Als Material benötigen Schwalben vor allem Lehm. Wer den Nestbau von Schwalben zusätzlich unterstützen möchte, kann eine kleine Lehmmulde anlegen und ständig feucht halten. Die Mulde sollte an einer offenen Stelle liegen, damit Katzen und Marder sich nicht verdeckt anschleichen können. In Gebieten, wo kein Material für die Schwalben zur Verfügung steht, besteht die Möglichkeit fertige Nester aufzuhängen.
Schwalben beseitigen lästige Insekten, und sind deswegen vor allem in der Landwirtschaft willkommen. Allerdings tritt eine große Verschmutzung an Hauswänden durch Nistbaumaterial und Kotausscheidungen der Schwalben auf, die nicht oft an nicht landwirtschaftlich genutzen Wohnhäusern toleriert wird. Nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetzt (§ 44 Abs. 1 BNatSchG) ist das Entfernen von Schwalbennestern allerdings verboten. Durch die Anbringung von Kotbrettern lässt sich die Verschmutzung etwas eingrenzen.
Besonderheit Uferschwalbe
Die Uferschwalbe baut im Gegensatz zur Rauch- und Mehlschwalbe Niststollen in Uferwände und Steilhänge von Sand-, Lehm- und Kiesgruben. Die Röhren sind etwa siebzig bis achtzig Zentimeter tief und enden in einem erweiterten Nistraum. Sie sind somit sehr gut gegen Feinde geschützt. Die Röhren liegen oft dicht nebeneinander.
Schwalben Nisthilfe
Schwalbenhäuser werden als künstliche Nisthilfe für Schwalben seit den 1890er Jahren aufgestellt. Dadurch haben die Schwalben als koloniebrütende Vögel eine Möglichkeit ihren Nachwuchs großzuziehen.
Eine weitere Möglichkeit sind künstliche Nisthilfen, wie Bretter, an denen die Schwalben ihre Nester befestigen können.
Als letztes gibt es noch fertige Nester, die von den Schwalben nur noch bezogen werden müssen. Von diesen stellen wir im Folgenden einige vor.
Rauchschwalbennest von Schwegler
Dieses Rauchschwalbennest ist aus Holzbeton und einer Spanplatte gefertigt. Es hat die Maße 11 x 25 x 14 Zentimeter (Höhe x Länge x Tiefe). Es muss für die Rauchschwalben im Inneren von Gebäuden aufgehängt werden und mehrere Nester sollten mindestens einen Abstand von einem Meter haben. Da Rauchschwalben gesellig sind, sind mehrere Nester zu bevorzugen.Zur Reinigung kann das Nest von der Spanplatte entfernt werden. Die Reinigung ist nicht unbedingt nötig, führt aber zu mehr Hygiene.
Rauchschwalbennest kaufen
Mehlschwalbennest von Esschert Design
Das Mehlschwalbennest von Esschert Design ist stabil gefertigt. Das Nest hängt an einer Holzplatte, die außen unterm Dachüberstand befestigt werden sollte, so dass das Nest von oben abgeschlossen ist. Leider sind noch keine Befestigungslöcher in der Platte vorgesehen, diese können allerdings einfach nachgebohrt werden.Da Mehlschwalben sehr gesellig sind, sollten mehrere Nester zusammen aufgehängt werden. Als Alternative kann man auch ein Mehlschwalben-Doppelnest aufhängen.
Mehlschwalbennest kaufen
Mehlschwalben Doppelnest von Schwegler
Bei dieser Schwalben Nisthilfe sind zwei Mehlschwalbennester auf einem Winkelbrett befestigt. Dieses sollte an der Außenwand von Gebäuden unter dem Dachüberstand befestigt werden. Eine helle Wand erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Nester von Schwalben angenommen werden. Die Nester selber sind aus Holzbeton gefertigt, der wetterfest und atmungsaktiv ist. Das Winkelbrett ist eine einfache Spanplatte, die allerdings formaldehydfrei ist.Mehlschwalben-Doppelnest kaufen
Aussehen der Schwalben
Schwalben erkennt man an dem schlanken, stromlinienförmigen Körper, den langen, schmalen Flügeln, einem kurzen Schnabel, der weit geöffnet werden kann, und winzigen Füßen, die eher zum Greifen als zum Gehen geeignet sind. Der Schwanz hat die für Schwalben typische Gabelform.
Rauchschwalbe
Die Rauchschwalbe hat eine stahlblaue Oberseite, eine rostbraune Stirn und Kehle, schwarzbraunes Kropfband und eine weiße Unterseite. Der Schwanz hat spießförmige Federn.
Mehlschwalbe
Bei der Mehlschwalbe sind Kopf, Rücken, Flügel und Schwaz schwarzblau und nur die Unterseite weiß. Der Schwanz ist gegabelt, hat aber keine langen Spießfedern.
Uferschwalbe
Die Uferschwalbe ist die kleinste Schwalbe. Sie hat eine erdbraune Oberseite und ein braune Brustbinde.
Ernährung der Schwalben
Schwalben ernähren sich vor allem durch Fluginsekten. Sie fliegen mit weit geöffnetem Schnabel in Fluginsektenschwärme und erbeuten so ihre Nahrung.
Da Fluginsekten bei gutem Wetter durch aufsteigende Luftmassen höher fliegen als bei schlechten Wetter (Tiefdruck), kann anhand der Flughöhe der Schwalben auf das Wetter geschlossen werden.
Da im Winter wenig Fluginsekten in Deutschland unterwegs sind, ziehen Schwalben im Herbst in ihre Winterquartiere.